Amoako Boafo erhält den STRABAG ARTAWARD INTERNATIONAL 2019

Amoako Boafo, BOY WITH FLOWER EARRING 1, Öl auf Papier, 100 x 100 cm, 2018, Foto: Rudi Froese Photography

Update: Amoako Boafo wurde in diesem Jahr zum ersten Artist-in-Residence im neuen Rubell Museum (ehemals Rubell Family Collection) ernannt, das am 4. Dezember seine neue, 100.000 Quadratmeter große Fläche in Miami eröffnen wird. Das von der Knight Foundation unterstützte Residenzprogramm ist dafür bekannt die Karrieren junger Künstler anzukurbeln, wie beispielsweise von Sterling Ruby (2011) oder Oscar Murillo. Im Rahmen der Museumseröffnung werden neue Gemälde des STRABAG ARTAWARD Gewinners in ihrer eigenen Galerie präsentiert.

Der STRABAG ARTAWARD wurde Ende 2019 wurde zum 11. Mal vergeben. Neben dem Hauptpreisträger Amoako Boafo wurden Johannes Daniel, Soli Kiani, Maria Legat und Markus Saile aus über 600 Einreichungen ausgezeichnet. Die Jury begründete die Wahl von Amoako Boafo damals wie folgt: 


"Amoako Boafo verleiht seinen Porträts eine natürliche Anmut, Haltung und Eleganz. Die intimen Darstellungen vermitteln Wärme und Verletzlichkeit und umkreisen das Thema der „schwarzen Diaspora“. Ähnlich zu anderen zeitgenössischen Porträtkünstlern, darunter Alice Neel, Kehinde Wiley und Noah Davis, versucht Boafo, eine neue Bildsprache zu schaffen, die seine eigenen Erfahrungen und die seiner Bildprotagonisten wiederspiegelt und so ein differenziertes Verständnis der „Black Experience“ ermöglicht. Die Figuren in Boafos Bildern repräsentieren eine zunehmende Migration, eine Zeit des Wandels, der Verständigung und der Auflösung.

In der Verschmelzung von präzise gesetzten Linien und locker gemalten Pinselstrichen – eine Kombination, die die Bildwelt Boafos prägt –, lässt die Arbeitsweise des Künstlers Rückschlüsse auf den Bildinhalt zu: Die Körper dieser Männer und Frauen sind eindeutig als reale, Raum einnehmende Figuren erkennbar, zugleich vermittelt ihr Ausdruck jedoch eine Art der geistigen Veränderung, um nicht zu sagen der Grenzüberschreitung. Das ferne Echo von Egon Schiele ist in Boafos Arbeiten zu erkennen, einige der Porträts erinnern an Schieles freie, rohe Zeichnung. Wie in den Bildern Schieles erkennt man bei Boafo eine tiefe und ungezügelte Kraft, die wir als Betrachterinnen und Betrachter im alles durchdringenden Blick der Figuren spüren können", zitiert die STRABAG Presseaussendung die Wahrnehmung des Werks Amoako Boafos, der 1984 in Accra geboren wurde.

Der STRABAG Artaward blickt bereits auf ein 24-jähriges Bestehen zurück. Nach seinen Anfängen als Bauholding Förderpreis für junge Kunst wird er 2019 bereits zum 11. Mal als STRABAG Artaward International vergeben. Der Kunstförderungspreis der STRABAG SE für Malerei und Zeichnung, zählt zu den höchstdotierten privaten Kunstpreisen in Österreich: Jährlich werden ein Preis und vier Anerkennungen mit einem Preisgeld von insgesamt € 35.000,- vergeben an die jüngere Künstlergeneration bis vierzig Jahre, die ihre Werke einem Publikum aus Kunst und Wirtschaft näherbringen möchte, vergeben. Nach einer mehrwöchigen Online-Vorjury fand die Sitzung der mit internationalen Kunstexperten besetzten Jury im April 2019 statt.

Amoako Boafo, Porträt, Foto: Dora Galyas

Amoako Boafo, Porträt, Foto: Dora Galyas

Herzliche Gratulation an die Preisträgerinnen und Preisträger! Ihre Werke unterstreichen, dass die Geschichte der Malerei noch lange nicht auserzählt ist.

 

 

Günther Oberhollenzer, Jurymitglied STRABAG Artaward International 2019

In der Jury saßen heuer Yilmaz Dziewior, Direktor, Museum Ludwig, Ulrike Groos, Direktorin, Kunstmuseum Stuttgart, Krist Gruijthuijsen, Direktor, KW Institute for Contemporary Art, Berlin, Günther Oberhollenzer, Kurator, Landesgalerie Niederösterreich, Edith Raidl, Sammlerin, Wien, Tanja Skorepa, Leiterin, STRABAG Kunstforum und Wilhelm Weiß, Direktor, STRABAG Kunstforum.

 

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