Was die Kunstmesse heuer bereithält

Weitere Highlights auf der Spark art fair

Franz Grabmayr, Angekohlte Wurzel, 1990, Öl auf Leinwand © Grabmayr Estate KG

Die SPARK Art Fair 2025 steht in den Startlöchern! Am 21. März öffnet die renommierte Messe in der MARX Halle ihre Türen. Schon jetzt verraten wir Ihnen, auf welche Aussteller:innen wir uns in diesem Jahr besonders freuen.

Weitere Highlights


 

Galerie Artecont

Franz Grabmayr

Nach der großen Einzelausstellung in der Albertina und dem Projekt mit der Wiener Staatsoper zeigt die Galerie ARTECONT auf der SPARK ART FAIR 2025 eine herausragende Position in der österreichischen Kunstgeschichte: Hauptwerke aus dem Nachlass von Franz Grabmayr. Selten wurde in der österreichischen Kunst die Krise in der Repräsentation von Natur, die der Aufstand der Abstraktion gegen die Nachahmung ausgelöst hat, ungezügelter zum Fundament einer Malkultur. Selten wurde die Selbstreferenz von Farbe und Material zur überzeugenderen ultima ratio der Malerei. Grabmayrs Werk ist zeitgenössisch in dem Maße, in dem er hinter die Errungenschaften der Verselbständigung der Bildelemente nie zurückgegangen ist. Die Selbstreferenz von Farbe und Form, dieses Axiom der Moderne, ist das theoretische Fundament einer Malerei, die theoriefern wie nur je eine, allein aus dem Erleben heraus entstanden ist und diesem ursprünglichen Erlebnis ästhetische Gestalt gegeben hat.
Auszüge, Prof. Dr. Klaus Albrecht Schröder, ehemaliger Direktor Albertina Wien, Katalog zur Ausstellung Franz Grabmayr, Österreichische Galerie Belvedere, 2002.

Franz Grabmayr, Feuerbild, 1985, Öl auf Leinwand © Grabmayr Estate KG

Franz Grabmayr, Feuerbild, 1985, Öl auf Leinwand © Grabmayr Estate KG


room of fine arts

Michael Kienzer

Michael Kienzer (*1962 in Steyr, Austria), lebt und arbeitet in Wien, ist Mitglied der Wiener Secession und markiert seit über vierzig Jahren eine wesentliche Position in der österreichischen Gegenwartskunst.

Michael Kienzers Arbeiten sind präzise Kompositionen, die dennoch wirken wie spontane Setzungen. Spielerische Momentaufnahmen, die trotz ihres materiellen Gewichts eine unbeschwerte Leichtigkeit in sich tragen. Seine Arbeiten sind grazil und in ihrer Formensprache oft minimalistisch reduziert. Sein Werk bewegt sich dabei stets zwischen autarker bildhauerischer Setzung und raumspezifischer Installation. Der Raum, seine Dimensionen und Bezüge, die physikalischen Gesetze, die Balance und Dynamik von Anziehung und Distanz, von Fragilität und Stabilität, sind beständige Begleiter Kienzers Arbeit.

Arbeiten von Michael Kienzer befinden sich in bedeutenden Sammlungen (Belvedere, Albertina, MUMOK, MAK, Museum Liaunig, Universalmuseum Joanneum) und sind mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen gewürdigt (Monsignore Otto Mauer Preis, Oberösterreichischer Landespreis für Kultur, Österreichischer Kunstpreis für Bildende Kunst).
Die Vielzahl an nationalen und internationalen Ausstellungen von der Biennale in Venedig über Einzelausstellungen in Milano, Los Angeles, New York, Düsseldorf, Zürich, Paris oder München bezeugen Michael Kienzers Stellung in der Zeitgenössischen Kunst.
(Textauszug: Daniela Wageneder-Stelzhammer)

Michael Kienzer, „Landscape“ Vol.2, 2025, Metall, Acryllack, 80 x 77 x 22 cm, Foto: Michael Kienzer

Michael Kienzer, „Landscape“ Vol.2, 2025, Metall, Acryllack, 80 x 77 x 22 cm, Foto: Michael Kienzer


galerie grill

Stefan Glettler

Was ist ein Bild? Eine ewige Frage, die aber subtil angegangen werden kann. Genau dies tut Stefan Glettler (*1980, lebt und arbeitet in Graz und Wien) mit seinen Arbeiten.

Erinnern wir uns an die Werkserie der Augen: Freifläche gegen Festigkeit und Stabilität der konsequent gesetzten Muster. Luftiges Hingeworfensein gegen die Sichtbarkeit konzentrierter Ausarbeitung. Eine Reise dorthin, wo Grenzen und Ränder neu definiert werden, dorthin, wo in den Brennpunkten sich überlagernder Linien die Temperatur im Wettspiel der Muster derart steigt, dass ein Flirren entsteht. Dies geschieht im Schnittbereich der Augen, wo zugleich außerhalb im freien Weiß eine dunkle „Tränenflüssigkeit" in eigener Regie schwebt – ungebunden, vermeintlich richtungslos, losgelassen.
Denken wir an die pechschwarzen Flügel, gruppiert an der Wand, wie sie in den Raum schneiden, Schatten werfen.

Atelier Stefan Glettler, spinnom und Flügel, 2025

Atelier Stefan Glettler, spinnom und Flügel, 2025

 

Und betrachten wir nun die spinnome. Sie brechen das gewohnte Sehen in serieller Abfolge auf, ein Nacheinander wird zum Ineinander und Nebeneinander. Kanten zerfließen, optisches Rauschen entsteht. Was taten alte analoge Bildschirme bei schlechtem Empfang? Sie unterbrachen das serielle Sehen, sie erzeugten verwaschenes Zerfließen. Das gelingt auch den spinnomen, doch sie zerschneiden nicht nur das Sehband, sie stellen sich überdies einer zweiten ewigen Frage – der Dualität von Farbe und Form.

Hier fokussieren die spinnome auf den Ort der Farbe in der Form und besetzen es dabei verschieden stark, vom starken Schwarz an Spitzen und Rändern bis hin zu weichen Farbfeldern, die so weit ausfließen, dass sie das Muster selbst werden – Farbe und Form tauschen Platz oder werden gar eins. Die Sprengung ist erfolgt, der Übergang zum nächsten spinnom offen.

Auch Glettlers berührbare – ja tanzbare – Werke, die Dancer, flirren im Raum. Diesen vielerorts schwingenden Dancern – zuletzt 2022 im Wiener Volkstheater – traten als Geschwister in anderer Dimension erst die Flügel und die Augen zur Seite, nun die spinnome. Allen Geschwistern wünsche ich ein großes Publikum und große Sprengkraft.

Text: Frank Ruf

Stefan Glettler, troll stone dancing, 180 x 62 x 62 cm, Beton/Carbon/Glasgewebe/Papier/Epoxid, 2022/2025

Stefan Glettler, troll stone dancing, 180 x 62 x 62 cm, Beton/Carbon/Glasgewebe/Papier/Epoxid, 2022/2025

Spark Art FAir

MARX HALLE
Karl-Farkas-Gasse 19
1030 Wien
Österreich

21. - 23. März 2025

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