Unsere Highlights auf der SPARK Art Fair

Die SPARK Art Fair 2025 steht in den Startlöchern! Am 21. März öffnet die renommierte Messe in der MARX Halle ihre Türen. Schon jetzt verraten wir Ihnen, auf welche Aussteller:innen wir uns in diesem Jahr besonders freuen.
Galerie Jünger
Rudolf Goessl
Rudolf Goessl beschäftigte sich bereits Ende der 60er Jahre als einer der Ersten in Österreich mit monochromer Malerei. Schon damals bewegten ihn die großen Fragen des Seins und es gelang ihm, die Spuren dieser Suche in meditativen Farbräumen von „unendlicher“ Tiefe festzuhalten. Als gut informierter, aber grüblerischer Einzelgänger bewegte er sich gerne etwas abseits des Kunstbetriebes und entwickelte in den folgenden Jahrzehnten in aller Stille sein bedeutendes malerisches Werk. Als erster „Color Field Painter“ Österreichs kommt ihm auch eine wesentliche Rolle als „missing link“ zur Generation der „neuen Wilden“ zu.
Die Loslösung vom Gegenständlichen begann in den 60ern, damals vollzog sich in seinen Arbeiten die Verlagerung des inhaltlichen Ansatzes von der Abstraktion der gesehenen Wirklichkeit ins Vorstellungshafte, in die Idee. Dies wird in den zwischen 1968 und 1973 entstandenen „Raumbühnenbildern“ und „Faltungen“ nachvollziehbar, welche, ab 1974/75 zu unendlich scheinenden meditativen Farbräumen gewandelt, einen ersten malerischen Höhepunkt bilden. Während der Pinselschlag in dieser Phase zurückgedrängt wird, spielt er anfangs der 1980er Jahre sowohl als Kontur eine beschreibende Rolle der schwebenden Farbkörper, die er andererseits aber auch ins Ephemere aufzulösen vermag. In den folgenden Jahrzehnten entstand – auf der existenziellen Suche nach dem „Eigentlichen“ – ein variantenreiches Werk, das den Betrachter durch zart lasierte Farbschichtungen, entlang pastoser Pinselspuren und über haptische Reliefs aus verdichteten Farbpigmenten hinein in die unergründliche Tiefe der Bilder führt.
Seit Gründung, war die künstlerische Position Rudolf Goessls wesentlicher Bestandteil des Galerieprogramms. Hier werden gezielt Arbeiten der 1970er Jahre gezeigt, um Goessls Stellenwert im Umfeld seiner der gestischen Abstraktion verpflichteten Kollegenschaft aufzuzeigen.

Rudolf Goessl, O.T., 1977, Foto: Galerie Jünger
AG18 Gallery
Hako Hankson
Geboren 1968, lebt und arbeitet in Douala/Kamerun. Auf der Biennale Venedig 2024 bespielte er den Pavillon seines Heimatlandes.
Hankson führt in eine Welt, die die Menschen dort erleben als umfassend beseelt. Sie beanspruchen nicht, sich die Natur untertan zu machen. Sie treten - spirituell und rituell – in Beziehung mit mit Flora und Fauna, Göttern, Geistern und Dämonen, mit Lebenden und Toten. Sie sind erfüllt von Mythen und Legenden. So bilden sie Identität und soziale Zugehörigkeit. Gespiegelt und zu entdecken ist das in Hanksons Figuren, Masken, Symbolen, Schriftzeichen und Konstellationen.
In entwickelten Industrie-Ländern herrscht der Glaube vor, vornehmlich analytischer Verstand befähige zu einem gelingenden Leben. Doch so denken die meisten Menschen auf der Welt nicht, wie uns der Anthropologe Joseph Henrich mit seinen Studien erhellt. „Eigenartig“ seien tatsächlich die, die allein „Rationalität“ und „Individualismus“ huldigen: „The Weirdest People in the World“.

Hako Hankson, The blind medium, 2023, Acryl und Tinte auf Leinwand © AG18
Hankson lädt Betrachter ein in eine rätselhafte Kultur, um weltanschauliche Grenzen zu überschreiten, neue Perspektiven einzunehmen, die Welt neu zu erfahren. Er selbst ist ein Grenzgänger. Fasziniert von moderner Technik und industriellem Fortschritt ausgebildet zum Automechaniker. Beeinflusst aber auch von seinem Vater, einem Bildhauer, Musiker und spirituellen Führer.
Hako Hankson malt mit kräftigen Farben, verbindet verschiedene Zeiten und Räume, schafft vibrierende Spannung. Zelebriert die Einheit von Körper und Seele, von Menschen und Natur, von Gegenwart, die geprägt ist durch Vergangenheit. Spirituell bezogen auf grundlegende Fragen des menschlichen Daseins.
Maler von Picasso bis Basquiat haben Elemente afrikanischer Kunst in ihre Arbeiten aufgenommen. Oft ohne Referenz. Hankson ist in dieser Kultur verwurzelt, birgt ihre Vielfalt, schöpft aus ihren Jahrhunderte alten Ressourcen und gibt so globaler Kultur eigene Impulse.

Hako Hankson, Untitled, 2023, Acryl und Tinte auf Leinwand © AG18
Galerie Krobath
Demian Kern
"In meiner Praxis beschäftige ich mich mit scheinbar banalen Objekten aus meiner unmittelbaren Umgebung – von Dingen, die mich während meiner Geldjobs umgeben haben, bis hin zu Fundstücken aus Ein-Euro-Läden und Online-Tauschgemeinschaften wie Willhaben und craigslist.org. Ich arbeite mit den konzeptuellen und formalen Qualitäten dieser Objekte, ihrem Design, ihrer Funktion und ihrer Materialität, um zu untersuchen, wie ihre alltäglichen Merkmale ihre Beziehung zu den sozioökonomischen und soziokulturellen Strukturen prägen, in die sie durch ihre „niedrigen“ kulturellen Themen eingebettet sind.
Dabei konzentriere ich mich auf ein einzelnes Objekt und seine Regelmäßigkeiten sowie Eigenheiten, ohne dessen Eigenschaften direkt abzubilden – mich interessiert vielmehr der Raum zwischen dem, was es ist, und dem Potenzial, wie es dargestellt werden kann, das Spektrum der Authentizität und wie dieser Übersetzungsprozess die Objekthaftigkeit und die Beziehung zur Kunstproduktion neu positioniert. Von hier aus untersuche ich Formen der Repräsentation, die Ästhetik von Konsumgütern und Geschmackshierarchien im Hinblick auf Niedlichkeit. Was ist niedlich? Welche Dynamiken sind im Spiel, wenn wir ein Objekt als niedlich beschreiben oder bewerten? Und wie kann dieses Werturteil Klassenzugehörigkeiten implizieren?

Demian Kern, to be titled, 2025. Fine Art Print auf Hahnemühle Foto Rag Ultra Smooth, 15,7 x 20,7 cm. Courtesy the artist und Krobath Wien. Foto: Demian Kern
In den letzten Jahren galt mein Interesse vor allem Glasfiguren von Firmen wie Swarovski und Murano – Sammlerstücke, die zugleich als Fetischobjekte fungieren, aber in Gruppen arrangiert auch ein sublimiertes Verlangen nach spielerischer Interaktion bei Erwachsenen offenbaren. Dadurch findet eine Bedeutungsverschiebung statt, in der Fetisch auch als Fortsetzung des kindlichen Spiels im Erwachsenenalter sichtbar wird.
In meiner jüngsten Arbeit habe ich mich von der Malerei entfernt und mich der Unmittelbarkeit der Kamera sowie der Flexibilität des Drucks zugewandt. Durch ihre Interaktionen befreien sich die Figuren von ihrer rein repräsentativen Rolle. Sie erhalten eine eigene Handlungsmacht: Sie besuchen ein Museum, betrachten ein Gemälde oder gehen auf eine Party. Dabei folgen sie Regeln, die denen kindlichen Spiels ähneln, während Erwachsene Szenarien erfinden, die einige Prinzipien des Alltagslebens unterlaufen. Um diese Objekte beim Spielen festzuhalten, greife ich auf Fototechniken zurück, die dazu dienen, Objekte für den Konsum aufzubereiten – ähnlich wie für einen Online-Shop. Ich arbeite mit Blitz, Fokus, Nahaufnahmen und Ambient Stacking, um die Visualität dieser Techniken zugleich zu betonen und spielerisch zu hinterfragen.

Demian Kern, to be titled, 2025. Fine Art Print auf Hahnemühle Foto Rag Ultra Smooth, 15,7 x 20,7 cm. Courtesy the artist und Krobath Wien. Foto: Demian Kern
Spark Art FAir
MARX HALLE
Karl-Farkas-Gasse 19
1030 Wien
Österreich
21. - 23. März 2025