Eva Hild und Galerie Martina Kaiser

Der Loth-Skulpturenpreis der art karlsruhe gestiftet von der L-Bank, geht 2025 an die schwedische Künstlerin Eva Hild und die Galerie Martina Kaiser, Köln. Juriert wurde der diesjährige Skulpturenpreis von Dr. Sebastian Baden, Direktor Schirn Kunsthalle Frankfurt, Madeleine Dietz, Künstlerin, Alexander Heil, Nachlassverwaltung Wilhelm Loth, Karlsruhe (Juryvorsitz) und Dr. Silvie Aigner, Chefredaktion PARNASS.
Traditionell nimmt die Skulptur auf der art karlsruhe einen wichtigen Stellenwert ein. Das zeigt sich sowohl in den Galerienständen als vor allem in den großzügigen 18 Skulpturenplätzen, die für die Galerien eine Möglichkeit bieten, großformatige Skulpturen und Installationen im Umfeld ihres Galeriestandes zu bespielen. Der Loth-Skulpturenpreis, benannt nach dem deutschen Bildhauer Wilhelm Loth, wird seit 2018 vergeben. Er ist mit 20.000 Euro hoch dotiert und wird von der L-Bank gestiftet. Das Preisgeld wird gleichermaßen zwischen den ausgezeichneten Bildhauer:innen und ihrer Galerie aufgeteilt. Mit der Auszeichnung wird auch die Leistung der Galerie anerkannt, oft tonnenschwere Werke nach Karlsruhe zu transportieren und in den Messehallen zu präsentieren.
Jurysprecher Alexander Heil, Nachlassverwalter sowie Neffe von Wilhelm Loth, begründete diesjährige Entscheidung für Eva Hild wie folgt: „Auf der Basis einer staunenswerten handwerklichen Kompetenz, sind Eva Hilds Skulpturen spürbar aufgeladen mit Energie und Bedeutung, Seele und Körperlichkeit. Die nur auf den ersten Blick monochromen Oberflächen aus matten, weißen oder schwarzen Pigmenten erscheinen, je nach Lichteinfall, kreatürlich lebendig. Ihre Kölner Galeristin Martina Kaiser hat zusammen mit der schwedischen Künstlerin einen harmonischen Skulpturenplatz gestaltet, museal und zugleich spannend.“
Die Skulpturen von Eva Hild sind ein Zusammenspiel aus Formgebung und Auslassung, Inhalt und Leere, innerem und äußerem Raum. Die Objekte sind getragen von einer hochfeinen Keramikmembran, die sich in Kurvenverläufen, Schlingen und Drechseln zu somatischen Gebilden auswächst. So strahlen sie eine natürliche Dynamik aus, ändern ihre Gestalt mit jedem Perspektivwechsel des Betrachters und lassen die Dimensionen des Innen und Außen miteinander verschmelzen.

Jurybesichtigung, Foto: Alexander Heil
Ton, welcher als Ausgangsmaterial für ihre Keramikwerke fungiert, ist für Eva Hild das perfekte Arbeitsmaterial. „Ton ist geduldig, bescheiden und dankbar – und hat nicht umsonst eine jahrtausendelange Tradition in Kunst und Kunsthandwerk.“, so Eva Hild. Die Künstlerin selbst bezeichnet ihre Skulpturen auch als "bodies" und betont damit nicht nur ihre organische Form sondern auch den körperlichen Bezug im Arbeitsprozess. Eva Hild lebt und arbeitet bei Göteborg in Schweden. Sie studierte an der Kunst- und Designakademie in Göteborg sowie an der Gerlesborg Art School. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen geehrt, darunter der Grant-Award der Barnett and Annalee Newman Foundation sowie die Prinz Eugen Medaille für herausragende künstlerische Leistungen, eine der höchsten Ehrungen Schwedens.(Quelle Pressetext/Jurytext)
Ton ist geduldig, bescheiden und dankbar – und hat nicht umsonst eine jahrtausendelange Tradition in Kunst und Kunsthandwerk.

Eva Hild und Martina Kaiser bei der Preisverkündigung, Foto: Jürgen Rösner