Vanessa Mazanik „Flüchtige Materie: Raum, Reflexion, Realität“
![Ausstellungsansicht Vanessa Mazanik, Off-space Galerie Michael Bella, Foto: Barbara Herbst Ausstellungsansicht Vanessa Mazanik, Off-space Galerie Michael Bella, Foto: Barbara Herbst](/sites/default/files/styles/uqkua/public/media/images/2410-22-dsc7897.jpg?h=b6755f3d&itok=2l-BtaVA)
Die Transmediale Künstlerin Vanessa Mazanik präsentiert ihre neuesten Arbeiten im Off-Space der Galerie Michael Bella, kuratiert von Anne Avramut. Ihre Installation verbindet Materialien wie Wolkenstoff, Glas und Metall zu einer tiefgreifenden Auseinandersetzung mit Wahrnehmung, Materialität und den Gegensätzen zwischen Natur und Technik.
Vanessa Mazaniks Werke positionieren sich im Grenzbereich zwischen einer mediativen Erforschung von Materialität und einer philosophischen Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung. Ihre Kombination aus haptischen, optischen und raumgreifenden Elementen – darunter schwarze Spiegel, Glas und Metall sowie der signifikante Einsatz von Wolkenstoff – verleiht ihren Arbeiten eine tiefe mehrdimensionale Bedeutung. Der Wolkenstoff, „Cumulus“, der eine gesamte Wand bedeckt, fungiert als integraler Bestandteil der gesamten Installation. Diese textilen Wolkeninszenierungen schaffen eine scheinbar immaterielle, dennoch greifbare Atmosphäre, die der Ausstellung eine surreale Qualität verleiht. Hierbei wird auf das flüchtige, ephemere Wesen der Wolke verwiesen, welches in der Kunstgeschichte häufig mit der Idee des Überganghaften, des Unbewussten und des Grenzhaften verbunden wurde (Gissen, 2014). Der Wolkenstoff fungiert in diesem Kontext als poetische Metapher für die Unstetigkeit menschlicher Wahrnehmung und die Grenzen unseres Wissens.
Der textile Wolkenstoff, der durch seine Weichheit eine atmosphärische Entgrenzung des Raumes ermöglicht, verweist auf naturhafte Formen, die in starker Spannung zu den harten und glänzenden Materialien die Mazanik in den anderen Arbeiten einsetzt, stehen. In dieser Kombination artikuliert Mazanik eine narrative Vielschichtigkeit, die den Gegensatz von Form und Material, aber auch von natürlicher und technischer Welt betont. Die Interaktion dieser gegensätzlichen Elemente – Wolkenstoff und reflektierendes Glas, das wie ein Spiegel funktioniert – kann als diskursives Wechselspiel zwischen Präsenz und Absenz interpretiert werden, wie es auch in der Kunsttheorie von Jean Baudrillard (1981) thematisiert wird. Der Wolkenstoff erscheint als eine Verheißung des Unbegrenzten, des ewig Wandelbaren, während das Glas die reflektierende Oberfläche bereitstellt, in der die flüchtigen Bilder der Wolken eingefangen werden. Die BetrachterInnen werden so in einen kontinuierlichen Kreislauf von Selbstreflexion und Imagination eingebunden, in dem die Grenzen zwischen Subjekt und Objekt verwischt werden.
(Ausschnitt des Textes von Anne Avramut)
![Ausstellungsansicht Vanessa Mazanik, Off-space Galerie Michael Bella, Foto: Barbara Herbst Ausstellungsansicht Vanessa Mazanik, Off-space Galerie Michael Bella, Foto: Barbara Herbst](https://www.parnass.at/sites/default/files/styles/thtuq/public/media/images/2410-22-dsc7895.jpg?itok=H5G40WWC)
Ausstellungsansicht Vanessa Mazanik, Off-space Galerie Michael Bella, Foto: Barbara Herbst
Galerie Michael Bella
Off-space, Fasangasse 42, 1030 Wien
Österreich
Vanessa Mazanik
„Flüchtige Materie: Raum, Reflexion, Realität“
bis 20. Dezember 2024