Anne Rössner bei Galerie Christine Mayer

Anne Rössner, 21 addition, Ausstellungsansicht, Galerie Christine Mayer, München

Galerie Christine Mayer

Liebigstraße 39, 80538 München
Deutschland

Künstler: Anne Rössner

Titel: 21 addition

Datum:  23 Februar 2019 – 30. März 2019

Fotografie: Courtesy Galerie Christine Mayer

Ausstellungstext:

21a folgt einer Ökonomie der Seele.

21a steht zwischen Wissen und Erfahrung, zwischen Zufall und Notwendigkeit.

21a ergibt eine Addition als Bild, als eine Balance, die für einen Moment Ruhe verspricht.

21a entsteht aus der Überheblichkeit gegenüber Unzulänglichkeit und Peinlichkeit.

21a behauptet eine momentane Übereinstimmung von Zufall und Notwendigkeit.

21a verbindet Text und Bild zu einer emblematischen Collage.

21a vermischt Sinn und Unsinn.

21a legt die Karten zu einem immer neuen Orakel.

21a erhebt keinen Anspruch auf eine Wahrheit.

21a korrespondiert mit dem großen Roman, um einzelne Bilder aneinander zu ketten.

21a zeigt auf Kontingenz und Koinzidenz und zielt auf Kongruenz und Kontinuität.

21a liebt alle Farben.

21a befreit das Lachen als Entlastung von Existenz und als Affirmation von Existenz.

21a intendiert eine vernünftige Art Brut.

21a wendet den Ernst der Lage in Heiterkeit.

21a praktiziert Dekonstruktion und Konstruktion.

21a baut apotropäische Bilder gegen die Schrecken der Welt.

21a demonstriert Polyphonie.

21a will Alles und Nichts gleichzeitig.

21a hebt die Bildfläche zum Relief.

21a schließt das hermetische Bild hermeneutisch auf.

21a vertraut auf die Intuition als Kompass durch eine chaotische Welt.

21a bedient sich an der Kathedrale des Textes wie in einem Steinbruch.

21a verwendet die Textfragmente als Spolien für einen neuen Zusammenhang.

21a öffnet einen Raum, in dem Worte, Dinge und Material aufeinandertreffen.

21a respektiert Spielregeln, um spielen zu können.

21a zweifelt an der Malerei als Können im Abmalen der sichtbaren Welt.

21a tauscht die Repräsentation mit der Präsentation.

21a provoziert die Bildstörung als Gegensatz und Potenz.

21a schaukelt zwischen Leben und Tod.

21a kämpft gegen den Weltuntergang als pessimistische Utopie.

21a fügt der Überfülle der Bilder weitere Bilder hinzu.

21a kennt die Grenzen. 21a sucht die Ruhe.

21a improvisiert auf das Tafelbild als viergeteilte Farbfläche.

21a verbindet Geduld und Ungeduld.

21a glaubt an die sinnliche Welt als Möglichkeit der menschlichen Erfahrung.

21a zweifelt, aber stellt sich gegen die Verzweiflung.

21a hat etwas im Visier.

21a malt Fenster.

21a erträgt das Sein ohne überflüssiges Leiden.

21a übt sich in Geduld.

21a spielt Monopoly und nimmt alles.

21a kreuzt Möglichkeit und Konkretheit des Bildes.

21a legt vier Ebenen aufeinander, das farbig grundierte Bild, die viergeteilte Bildfläche, das plastische Element und das Textfragment.

21a leiht sich den Text als Grund und Interpretation.

21a geht nach dem Lustprinzip.

21a dokumentiert einen individuellen assoziativen Raum.

21a stellt keine Fragen.

21a fällt kein moralisches Urteil.

21a kann zählen und erzählen und aufzählen und abzählen und zusammenzählen und verzählen und mitzählen.

21a kann eine Bricolage sein.

21a kehrt Leidenschaft in Askese und Askese in Leidenschaft um.

21a verwandelt sich immer und bleibt doch dasselbe.

21a assoziiert Unvermögen und Ambition.

21a riskiert das Machen, um eine neue Synthese zu finden.

21a beschränkt die Einbildungskraft auf 50 mal 70 Zentimeter.

21a stellt Schönheit dar als Schönheit von Farbe, Material und Text.

21a stapft in den Fußspuren des Ulysses von James Joyce. James Joyce folgt den Spuren des Odysseus von Homer.

21a lauscht auf das große Lachen der olympischen Götter.

21a hält die Fahne hoch und schreitet voran.

21a hält sich auf im virtuellen Raum des Buches.

21a sammelt die Zeit.

21a kennt die Sehnsucht und sucht Erfüllung in der tatsächlichen Welt.

21a wandert durch das Labyrinth der Welt mit einem roten Faden in der Hand.

21a hört Musik.

21a hilft gegen Kopfschmerzen und Langeweile.

21a geht weiter.

Anne Rößner